Unser Wanderexperte Dieter Fleck ist in den kommenden Monaten für uns in der Steiermark unterwegs und zeigt uns seine geheimen Ausflugsziele, die ihr ganz einfach mit den Öffis erreichen könnt.

Titelsujet Wandertipp 2022

Der Remschnigg ist ein Teil des kleinen, aber feinen Poßruck, slowenisch: Kozjak, ein Mittelgebirge, das im 1052 m hohen Kapunerkogel (bzw. Klementkogel) kulminiert und über das seit dem Friedensvertrag von Saint Germain (1919) die Staatsgrenze zwischen Österreich und Slowenien (bzw. vor 1991 Jugoslawien) verläuft. Aber nicht nur aufgrund der Zugehörigkeit zu zwei Staaten ist das Bergland spannend. Der Abwechslungsreichtum spiegelt sich in der Nachbarschaft von Weinberg und Alm wider. Weithin sichtbare Bergkirchen wie Sveti Duh (Heiligengeist), kleine Kirchweiler wie Kapla (Kappel) und schöne Mischwälder sind weitere Mosaiksteine der vielfältigen Landschaft beiderseits der Grenze. Mir persönlich gefällt auch der landschaftliche Kontrast zwischen der österreichischen Nordseite und der slowenischen Südseite: Nach Norden blickt man über den Gebirgsrand hinaus ins sanfte, kleinteilige Vorland mit dem weststeirischen Riedelland, den Windischen Büheln und dem Sausal – bei klarem Wetter bilden dahinter Koralm, Schöckl etc. den Horizont. Wenn wir hingegen den Blick nach Süden wenden, schauen wir gleichsam ins Gebirge hinein zu den bewaldeten Höhenrücken des Kozjak selbst.


Anreise und Tour

Wir wandern von der Bushaltestelle Leutschach Schule (Regionalbuslinien 730 und 780) ins Zentrum mit dem kleinen, hübschen Marktplatz; biegen nach der Kirche rechts ab, folgen der Straße hinab zur Pößnitzbachbrücke und erreichen den Ortsteil Schlossberg. Bei der Straßenkreuzung gehen wir noch ein Stück geradeaus weiter, kurz darauf stehen wir von den Wegweisern, die uns den Weiterweg anzeigen (Arnfels-Remschnigg; Schlossbergwarte Remschnigg Alm). Entlang einer kleinen Asphaltstraße geht es nun zügig bergauf, alsbald lassen wir die letzten Einfamilienhäuser hinter uns und schreiten durch einen schönen Mischwald zu den Häusern von Hohenegg, wo wir auch die Kapelle Mariä Heimsuchung, etwas abseits des Weges gelegen, besuchen können. Über unsere Straße gelangen wir etwas später zum Weingut Peitler vulgo Monti; unmittelbar davor weist eine große Holztafel auf die Schlossbergwarte auf dem Montikogel hin, deren Besuch sich aufgrund des wunderschönen Panoramas über die südliche Steiermark und ins benachbarte Slowenien auszahlt.
Nach dem Wartenbesuch bietet sich der Selbstbedienungsladen des Weinguts Peitler zur Stärkung an. Für den Weiterweg folgen wir wieder unserem aussichtsreichen Straßerl, lassen die letzten Weinberge hinter uns und erreichen im Wald wieder eine Straßenkreuzung, wo wir uns rechts halten. Kurz darauf können wir linkerhand schon die ersten Grenzsteine der österreichisch – slowenischen Grenze erkennen und gleich darauf leitet uns auch ein Wegweiser über die Staatsgrenze nach Slowenien, worauf wir unterm Gehöft Pronintsch vorbei entlang des Höhenrückens bzw. der Grenze flanieren. Bei einem Durchlass bzw. Wegweiser queren wir auf die österreichische Seite und erreichen alsbald die Remschniggalm mit der schönen Almhütte (Poglei), die auch zum Rasten einlädt.
Wir bleiben vorerst weiterhin in Österreich und kommen nach ein paar Minuten wieder in einen Sattel mit Querungsmöglichkeit nach Slowenien. Dort können wir wählen, ob wir für den Weiterweg wieder eine Grenzüberschreitung wagen, oder eben diesseits weitergehen (schön sind beide Wege); im nächsten Sattel (Durchlass) vereinen sich unsere beiden Wanderwege. Diesmal bleiben wir auf der österreichischen Seite, um kurz bergauf zu einer schönen Wiese mit entsprechender Aussicht zu steigen. Gleich darauf erreichen wir wieder die Grenze, diesmal gehen wir geradeaus auf der slowenischen Seite weiter und stehen alsbald beim ehemaligen slowenischen Grenzhaus des Übergangs Arnfels – Kapla.
Nun wenden wir uns nach rechts, überschreiten ein letztes Mal die Staatsgrenze und erreichen die asphaltierte Straße Richtung Arnfels, entlang der wir bergab schreiten (markiert mit Wegzeichen R2). Alsbald lassen wir den Wald hinter uns und wir können uns in weiterer Folge immer wieder an der schönen Aussicht über die südliche Weststeiermark bis zur Koralm, zum Schöckl und darüber hinaus erfreuen. Nachdem wir an einigen Bauernhöfen (wie Muhri oder Sunki) vorbeigewandert sind, erreichen wir den Ortsrand von Arnfels. Von dort geht’s an der Berufsschule vorbei ins Marktzentrum, nach der Kirche queren wir den Pößnitzbach und erreichen den Hauptplatz, wo sich die Busstation der Regionalbuslinien 730 und 780 befindet.

 

Für Fotos und Karte klicken Sie bitte auf das Bild!


Gehzeiten, Weglänge, Höhenmeter: Gesamtgehzeit ca. 4,5 bis 5 Stunden; ca. 16 km; Anstieg ca. 500 hm, Abstieg ca. 550 hm

Orientierung:  
ÖK Wanderkarte 1:50.000 Nr. 4111 Leibnitz; Freytag&Berndt Wanderkarte 1:50.000 WK 411 Steirisches Weinland – Südwest-Steiermark; Kompass-Karte 2802, Marburg/Maribor, Murgebiet/Pomurje, Drautal/Dravska dolina 1:75.000

Karten-Apps: mapy.cz (gratis), bergfex Touren (tw. kostenpflichtig), Austrian Map (gratis)

Beste Jahreszeit: April bis November.

Einkehrmöglichkeiten:
Gastronomie in Arnfels und Leutschach |  Website
Selbstbedienungsladen Weingut Monti |  Website
Remschniggalm |  Website

Tipps/Hinweise:
Infos über die ganze Region |  Website
Den Wander- und Öffi-Freaks kann ich die Überschreitung nach Slowenien empfehlen: In diesem Fall wandert man vom ehemaligen Grenzübergang Arnfels/Kapla ins kleine, malerisch gelegene Kirchchdorf Kapla und von dort z.B. über den 965 m hohen Sršenov vrh hinab in den Graben des Ožbaltski potok und weiter nach Ožbalt (dort Busstation mit Verbindungen nach Maribor; Fahrplan: |  Website; von Maribor mit Bahn zurück nach Österreich)


Infos

ServiceCenter der Verbund Linie: "Bahnhof in der City", Graz, Jakoministraße 1. Alle Informationen zu Bus, Bahn, Bim; Auskünfte, Beratung, Buchungen, Fahrkartenverkauf
+43 50 678910
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BusBahnBim-Auskunft (auch als App): Hinfahrt

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