Das Besondere. Bürgeralm und Mitteralpe – beide werden ganzjährig und gern aufgesucht – bilden eine landschaftstypische Hochschwab-Einheit: So weit das Auge reicht, breitet sich offizielles Bergwandergelände – und dennoch wirkt es wie ein Geheimtipp. Die nachfolgend beschriebene Bergwanderstrecke – reich an Höhen, Almen, Aussichtspunkten – verbindet die klassischen Hochschwab-Talorte Aflenz Kurort und Seewiesen. Zu den Grazer Hausbergen zählt der Hochschwab, konkret die Hochschwabgruppe: Ein kleines Bergparadies.

Wandern mit Bus und Bahn. Die Südseite und Ostseite der Hochschwabgruppe wird mit den RegioBus-Linien 170 und 171 bedient. Anwenderfreundliche Anschlüsse am IC-Bahnhof Kapfenberg während aller Tage werten die Busstrecken in Richtung Aflenz Kurort (170, 171) und jene Richtung in Mariazell (170) zu "starken Linien" auf. Bitte, einsteigen!

Auf die Aflenzer Bürgeralm – mit Taxi oder Sesselbahn. Aus dem Kurort Aflenz fährt das Taxi von „Hochschwab-Reisen” (Familie Spreitzhofer, Tel. +43 3861 2400) Wandergäste zum Gasthaus Pierergut, zusätzlich entlang der neu trassierten Panoramastraße auf die Bürgeralm. Die Sesselbahn verkehrt von Mitte Mai bis einschließlich 26. Oktober an Samstagen, Sonn- und Feiertagen, jeweils von 9:00 bis 17:00 Uhr. Auskünfte unter Tel. +43 3861 22518.

Zu Fuß von Aflenz (763 m) auf die Bürgeralm (1.500 m). Wer diese Wanderstrecke (noch) nicht kennt, möge zumindest einmal aus eigener Kraft alle Anstiegs-Höhenmeter erleben: Der Kurpark in Aflenz erfreut jeden Gast. Auch kann der Zugang zum Gasthaus Pierergut über den Waldlehrpfad erfolgen. Rasten am gastlichen Pierergut macht stark für die anschließenden 530 Höhenmeter Anstieg zur Bürgeralm. Hier oben steigert sich Vorfreude: auf zusätzliche Höhenmeter, auf erweiterten Horizont und, erst recht in Hoffnung guten Anblicks, auf das starke Hochschwab-Gamswild.

Zum Schönleitenhaus (1.800 m) auf der Windgrube. Neben der ehemaligen Sesselbahntrasse – auch weiter links davon – leiten Steigspuren durch Almhänge und nahezu in Ideallinie zum weithin sichtbaren Schönleitenhaus. Das Schönleitenhaus steht wenige Meter unterhalb der ehemaligen Sesselbahn-Bergstation auf der Windgrube. Mit diesem wortechten Höhepunkt haben auch wir den Scheitel der Wanderstrecke erreicht. Auf der Windgrube, ebenso entlang des Endriegels, suggerieren uns 360-Grad-Panoramen, wir überblickten „die halbe Steiermark”.

Über den Endriegel. Wer in luftiger Umgebung gern unterwegs ist, folgt ab der Windgrube dem markanten westseitigen Hochflächenrand, genannt „Endriegel“. Eintausend Meter tiefer liegt der urwilde Endriegelgraben. (An dessen zahmster Stelle steht der Gasthof „Schwabenbartl“.)
Am Endriegel fühlt sich das Gamswild wohl – womit sich erster „guter Anblick” anbahnt. Freilich, keine Gams lässt sich streicheln, jedoch dürfen Wandergäste dem Wild mitunter derart nahe kommen, wie „Grünröcke“ nicht zu träumen wagen.
Trotz aller Euphorie und Dankbarkeit für so viel wortecht „guten Anblick“ bleiben wir bedacht, folgen dem weiterführenden Höhenweg, schließlich dem Alpenvereinsweg 862 zu einer felsigen Passage, das „Guckertstiegel” (AV-Karte von 1952). Wir halten inne. Eine Gedenktafel erinnert an den Bergrettungsmann Heinz Fuchs.

Abstecher: Zlacken (1.743 m) – Feistringstein (1.836 m). Wegtafeln und Markierung wecken Neugier. Einerseits Richtung Höchstein, mehr noch in Richtung Mitteralpe.
Ab der Standorttafel  „Zlackensattel“ leiten, halbrechts, Steigspuren bergan und über einen schrofigen Boden zu einem Vorgipfel. Die darauf montierte Tafel enthält den Hinweis „Nur für Bergsteiger”. Unweit dieses prächtigen Aussichtspunktes verbindet ein kurzer Klettersteig zum Gipfelkreuz auf dem Großen Feistringstein. Rückweg wie Anstieg. Daran schließt der Abstieg ins Tal.

Zlacken – Hackentörl (1.291 m) – Seewiesen (974 m). Unser Steig quert den südseitigen Fuß des Feistringsteins (jedoch oberhalb der Baumeralm) in das Hackentörl. Im Bergwald leitet der Weg zu den Hütten auf der Hackenalm (keine Einkehrstätte). Nach einem Stück Forstweges schlängelt sich der „Zeller Steig“, durch Wald, in das Seetal. Wir überqueren ein Bächlein und einen Wiesenboden. Der Wanderweg Nummer 865 endet nahe der Haltestelle Seewiesen Dullwitz.

Dorf-Spaziergang zum Alpengasthof Schuster (1.001 m). Die Dorfkirche Seewiesen (geweiht anno 1366 dem heiligen Leonhard, einem Viehpatron), weckt unser Interesse. Ein Dorf-Spaziergang liegt nahe. Die alte Seebergstraße verbindet geradewegs zur Kirche, und, urwüchsig steil, zum traditionsreichen Alpengasthof Schuster. Hier fühlen sich Tagesgäste zusätzlich fein aufgehoben: Duschen stehen zur Verfügung. Derart erfrischt, ist das Heimreisen noch einmal so angenehm. Mit dem Vorteil: Der Bus hält vor der Tür beim Gasthof Schuster.
© 2015, aktualisiert 2024; Idee, Text, Karte: Günter und Luise Auferbauer

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Spezielle Infos

Aflenz Kurort – Bürgeralm – Schönleitenhaus – Seewiesen
Ausgangspunkt: Bushaltestelle Aflenz Kurort Ort (763 m)
Endpunkte: Hotel Seeberghof, Haltestelle Seewiesen Dullwitz; Alpengasthof Schuster, Bushaltestelle Seewiesen Nord
Gehzeiten • Höhenmeter • Weglängen: ab Aflenz Kurort 5:45 Std.; Anstieg 1.150 Hm, Abstieg 910 Hm; 14,5 km ab Bürgeralm 3:30 Std.; Anstieg 310 Hm, Abstieg 910 Hm; 9 km 

Zusatzstrecke: Zlackensattel – Großer Feistringstein: hin und zurück 2 Stunden; mit Umkehr am Vorgipfel 45 Minuten kürzer

Orientierung: Wanderführer: Günter und Luise Auferbauer, „Hochschwab” – www.rother.de; Wanderkarten: Freytag und Berndt, WK 041; ÖK, www.amap.at


Beste Jahreszeit: Mai bis Oktober
Kontakt: Alpenregion Hochschwab, Aflenz Kurort 15, 8623 Aflenz Kurort
+43 3861 3700
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.regionhochschwab.at

Anreise mit Bus + Bahn: mit Zügen bis Bahnhof Bruck an der Mur, weiter mit RegioBussen 170, 171 bis Haltestelle Aflenz Kurort Kirche; retour ab Seewiesen mit RegioBus-Linie 170
Fahrplan (BusBahnBim-Auskunft): Hinfahrt | Rückfahrt
 

Wanderfolder 60


Abkürzungen: Mo = Montag, Di = Dienstag, Mi = Mittwoch, Do = Donnerstag, Fr = Freitag, Sa = Samstag, SoFei = Sonn- und Feiertag
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